Photodioden-Array mit hybrid integrierter Beleuchtungsquelle
„Advanced UV for Life“ – so der Name des Konsortiums, das künftig innovative Anwendungen von UV-Licht in Medizin, Wasserbehandlung, Produktionstechnik und Sensorik erschließen wird. Der interdisziplinäre Zusammenschluss von 8 Forschungseinrichtungen und 14 Industrieunternehmen zählt im Wettbewerb Zwanzig20 im Rahmen der Hightech-Strategie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zu den 10 Siegern. Dies gab Bundesministerin Johanna Wanka in einer Pressekonferenz bekannt.
UV-Strahlung ist energiereicher als sichtbares Licht. Ihre Energie reicht aus, chemische Bindungen zu zerstören oder Reaktionspartner zu erzeugen und in die Lage zu versetzen, neue Bindungen einzugehen. Bei der Steuerung chemischer und biologischer Vorgänge durch Strahlungseinwirkung kann auf den Einsatz von Chemikalien vollständig verzichtet werden.
Ziel des Projektes ist es, neuartige halbleiterbasierte UV-LED-Lichtquellen mit maßgeschneiderten Eigenschaften zu entwickeln. So könnten diese neuartigen Lichtquellen für die folgenden Anwendungsfelder eingesetzt werden:
- Medizin und Medizintechnik (z.B. Dermatologie, Phototherapie, Blutanalyse, Keimdetektion),
- Wasserbehandlung (z.B. Trinkwasser, Abwasser-Recycling),
- Produktionstechnik (z.B. UV-Härtung für Drucktechnik und Kanalsanierung),
- Sensorik (z.B. Gasmesstechnik, Umweltmesstechnik, UV-Monitoring).
„Diese Zusage ist ein großer Erfolg für alle beteiligten Institutionen“, erklärt der Sprecher des Konsortiums und Direktor des Berliner Ferdinand-Braun-Instituts Prof. Dr. Günther Tränkle. „Gemeinsam können wir nun unsere Aktivitäten im Bereich der halbleiterbasierten UV-Lichtquellen verstetigen und diese für vielfältige Anwendungen nutzbar machen – die richtigen Partner sind jedenfalls an Bord und wir sind offen für weitere Kooperationen.“
Die Partner bedienen die gesamte Wertschöpfungskette, von der Materialforschung über Bauelementherstellung und Systemintegration bis zur Endanwendung.
Das CiS ist mitverantwortlich für die Entwicklung von integrierbaren optischen und impedimetrischen Sensoren sowie den Aufbau von Mikrosystemen auf der Basis von UV-LED-Bauelementen und Si-Detektoren für UV Strahlung.
Dabei liegt der Fokus auf dem Einsatz in der Medizin und Medizintechnik. Insbesondere für eine präzise Diagnostik die Keimbesiedlung auf der Haut werden neue Diagnosesysteme benötigt, die sicher und schnell Qualität sowie Quantität von Keimen bestimmen. Notwendig hierfür sind neuartige miniaturisierte UV-Technologien, gekoppelt mit biomedizinischen Sensoren.
Hierfür werden Sensorlösungen benötigt, die verschiedene optisch spektroskopische Verfahren nutzen wie UV-Remissions-, Fluoreszenz- oder Impedanzspektroskopie als Multisensorsystem. Die klinische Evaluierung dieser Anwendungen übernimmt die Charité. Das CiS ist im Konsortium der Partner auf dem Gebiet der Mikrosystemtechnik.