Als Mitglied des Deutschen Bundestages der Fraktion der Freien Demokraten besuchte uns Gerald Ullrich am gestrigen Nachmittag, um das CiS Forschungsinstitut und seine Kompetenzen in der industriellen Forschung sowie Entwicklung siliziumbasierter Mikrosensoren entlang der gesamten Wertschöpfungskette kennenzulernen. Außerdem verschaffte er sich einen Eindruck über aktuelle F&E-Schwerpunkte sowie wirtschaftsnahe Forschung in Thüringen und damit verbundene förderpolitische Herausforderungen.
Wirtschaftsnahe Forschungsinstitute bilden einen wichtigen Baustein für die Wettbewerbsfähigkeit von KMU, nicht nur in Thüringen. Sie überführen Ergebnisse der Grundlagenforschung in Innovationen, die schnell in der Praxis eingesetzt und vermarktet werden können. Damit die Innovationskraft und damit verbundene Wettbewerbsfähigkeit der wirtschaftsnahen Forschungsinstitute, die keine Grundfinanzierung erhalten, gewährlistet ist, sind ständige Investitionen in die technische Infrastruktur sowie die Anstellung von hochqualifizierten Forscherinnen und Forschern, notwendig.
Im Gespräch mit Gerald Ullrich hat die Geschäftsführung des CiS Forschungsinstituts darum geworben, den aktuellen Antragsstopp für ZIM-Förderprojekte beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) zu hinterfragen. Dabei liegen bereits konzipierte und angeschobene F&E-Projekte mit Thüringer KMUs auf Eis, was wiederum zu einem Innovationsstau im Mittelstand führt. Die sehr erfolgreiche Förderrichtlinie „FuE-Förderung gemeinnütziger externer Industrieforschungseinrichtungen – Innovationskompetenz (INNO-KOM)“ bereitet ebenfalls Sorgen, da sie zum Ende des Jahres 2022 ausläuft und bis heute, trotz positiver Evaluierung des Programms in 2020/21 sowie Entwurf einer verbesserten Richtlinie hinsichtlich Fördersätzen und Förderhöhen, noch keine erneute Beschlussfassung im Bundestag gefunden hat. Wir baten Gerald Ullrich, sich auch für die Wiederauflage der INNO-KOM-Richtlinie einzusetzen und so dieses existentiell wichtige Finanzierungsinstrument für wirtschaftsnahe Forschungseinrichtungen und deren innovationstreibende Zusammenarbeit mit dem Mittelstand wieder verfügbar zu machen.
Auch im Wettbewerb um die besten Köpfe gilt es, eine Gleichbehandlung mit anderen Wissenschaftsorganisationen zu erreichen. Hierzu wurde die Anwendung des Wissenschaftsfreiheitsgesetzes auf wirtschaftsnahe Forschungsinstitute thematisiert.
Abschließend konnte sich Gerald Ullrich bei einem Rundgang durch die Räume das CiS Analytik Kompetenzzentrums (CAK) von der Leistungsfähigkeit des CiS Forschungsinstituts überzeugen. So wurde im vergangen Sommer mit einem feierlichen Festakt das Herzstück des CAK durch Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee in Betrieb genommen. Ein hochauflösendes 3-dimensionales Sekundär-Ionen-Massenspektrometrie-System (SIMS Analyse Cluster) steht nach Investitionen von rund 2 Millionen Euro aus EFRE- und Landesmitteln sowohl für Forschungseinrichtungen wie auch Industriekunden zu Verfügung, um ihre Wettbewerbsposition bei innovativen Werkstoff- und Produktentwicklungen weiter auszubauen und zu festigen.