Auch die Hannover Messe findet nach coronabedingten Absagen und Terminverschiebung kommende Woche erstmals wieder als Präsenz-Veranstaltung auf dem Messegelände der Deutschen Messe in Hannover statt. In Halle 3 am Thüringer Gemeinschaftsstand H08 präsentiert das CiS Forschungsinstitut aktuelle Entwicklungsergebnisse und Kollegen sind vom 30. Mai bis 2. Juni 2022 für interessierte Besucher vor Ort. Auf der Weltleitmesse der Industrie mit den Schwerpunkthemen Digitalisierung und Nachhaltigkeit zeigen wir außerdem zwei Demonstratoren, einer zur Bestimmung der Betriebskraft von Verbindungselementen bzw. zum Monitoring von Schraubverbindungen sowie einen weiteren zur Detektion der CO2 Konzentration in Gasen mittels NDIR Sensorik.
Eben dieser technologische Ansatz wurde unlängst mit dem renommierten AMA Innovationspreis ausgezeichnet. Das innovative Gas-Sensorsystem mit neuartigem, spektral breitbandigem Infrarot (IR)-Emitter kombiniert bahnbrechende Technologien von MEMS-Chips bis zum Gas-Sensorsystem mit besonderer Langzeitstabilität und ermöglicht damit neue Anwendungen für die Gasanalyse auch in extremen Umgebungsbedingungen.
„In enger Zusammenarbeit mit unseren Industriepartnern Micro-Hybrid Electronic GmbH, 5microns GmbH und der Siegert TFT Thinfilm Technology GmbH ist es uns gelungen, langzeitstabile und hochdynamische Infrarotbauelemente auf Basis unserer MEMS-Technologien zu entwickeln und inzwischen auch in Serie zu fertigen. Diese stellen die Kernkomponenten moderner Gassensoren dar, für die in den nächsten Jahren – getrieben durch Gebäudeautomation, Medizintechnik und industrielle Prozessüberwachung – ein enormes Marktwachstum zu erwarten ist.“, erläutert Prof. Thomas Ortlepp, Geschäftsführer des CiS Forschungsinstitut für Mikrosensorik die Bedeutung dieser Technologie.
Schraubverbindungen unterliegen oft großen Belastungen und spielen eine zentrale Rolle zur Sicherung der Funktionsfähigkeit von Befestigungssystemen, beispielsweise in Windkraftanlagen. Für die Bestimmung der Betriebskraft von Verbindungselementen wurde eine Technologieplattform entwickelt, die für die Überwachung von Verbindungselementen (speziell Schraubverbindungen) nicht nur die Vorspannkraft, sondern auch die Betriebskraft sowie ihre zeitliche Änderung bestimmt. Das auf der Technologieplattform beruhende Sensormodul ist direkt mit dem Verbindungselement gekoppelt. Die Messsignalverarbeitung bzw. –ausgabe kann in die Messsysteme von Kunden integriert werden. Signifikante Anwendungen bieten sich bei der Überwachung von Befestigungssystemen in der Windkraftindustrie, Bahnanlagen, Hochhäusern, Fahr- und Luftfahrzeugen, Gasplateaus sowie allen nicht zugängigen Medienpipelines (Erdreich, Wasser) u.v.m.
Diese Forschungs- und Entwicklungsarbeiten wurden im Forschungsprojekt „Bestimmung der Betriebskraft von Verbindungselementen (BAVI) durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert. (Förderkennzeichen: 49MF180163)
Das CiS Forschungsinstitut widmet sich auch Forschungsthemen zu Grüner Energien und Wasserstoff. So entwickelten wir beispielsweise gemeinsam mit dem Partnerunternehmen Materion GmbH spezielle MEMS-Sensorchips, welche auf einem Messkonzept von Materion basieren und die Konzentration von Wasserstoff durch den Einsatz von Palladium-Schichten detektieren. Vorteile liegen im breiten Konzentrationsbereich, einer hohen Selektivität sowie im hohen Miniaturisierungspotential.
Die Lösung entstand im Projekt H2MEMS im Rahmen des BMBF-geförderten Konsortiums HYPOS, der Förderinitiative „Zwanzig20-Partnerschaft für Innovationen“.