Dr. Katja Böhler, Staatssekretärin für Forschung, Innovation und Wirtschaftsförderung im Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft (TMWWDG) besuchte uns am gestrigen Vormittag, in Begleitung von Robert Fetter, Referatsleiter Technologieförderung im TMWWDG, um das CiS Forschungsinstitut und seine Kompetenzen in der industriellen Forschung sowie Entwicklung siliziumbasierter Mikrosensoren entlang der gesamten Wertschöpfungskette besser kennenzulernen. Außerdem verschafften sich beide einen Eindruck über aktuelle F&E-Schwerpunkte sowie wirtschaftsnahe Forschung in Thüringen und damit verbundene förderpolitische Herausforderungen.
Wirtschaftsnahe Forschungsinstitute bilden einen wichtigen Baustein für die Wettbewerbsfähigkeit von KMU, nicht nur in Thüringen. Sie überführen Ergebnisse der Grundlagenforschung in Innovationen, die schnell in der Praxis eingesetzt und vermarktet werden können. Damit die Innovationskraft und damit verbundene Wettbewerbsfähigkeit der wirtschaftsnahen Forschungsinstitute, die keine Grundfinanzierung erhalten, gewährlistet ist, sind ständige Investitionen in die technische Infrastruktur sowie die Anstellung von hochqualifizierten Forscherinnen und Forschern, notwendig.
Im Gespräch mit beiden Gästen hat die Geschäftsführung des CiS Forschungsinstituts darum geworben, die landesspezifische FTI-Förderrichtlinie schnellstmöglich freizuschalten sowie den aktuellen Antragsstopp für ZIM-Förderprojekte beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) zu hinterfragen.
FTI Calls der vergangenen Jahre zur Förderung von Forschungs-, Technologie- und Innovationsprojekten haben Investitionen in die technische Infrastruktur ermöglicht, die die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Thüringer Winafos aufrecht halten und stärken. Es besteht dringender Bedarf, dieses Programm möglichst zeitnah zu öffnen! Die sehr erfolgreiche Förderrichtlinie „FuE-Förderung gemeinnütziger externer Industrieforschungseinrichtungen – Innovationskompetenz (INNO-KOM)“ bereitet ebenfalls Sorgen, da sie zum Ende des Jahres 2022 ausläuft und trotz positiver Evaluierung des Programms in 2020/21, bis heute noch keine erneute Beschlussfassung im Bundestag gefunden hat. Auch im Wettbewerb um die besten Köpfe gilt es, eine Gleichbehandlung mit anderen Wissenschaftsorganisationen zu erreichen. Hierzu wurde die Anwendung des Wissenschaftsfreiheitsgesetzes auf wirtschaftsnahe Forschungsinstitute thematisiert. Wir baten unsere Gäste Dr. Katja Böhler und Robert Fetter darum, sich auf Landesebene für die Fortführungen der Programme einzusetzen und auch im politischen Berlin auf Entscheidungen positiv Einfluss zu nehmen.
Abschließend konnte sich unsere Gäste bei einem Rundgang durch die Räume das CiS Analytik Kompetenzzentrums (CAK) von der Leistungsfähigkeit des CiS Forschungsinstituts überzeugen. So wurde im vergangen Sommer mit einem feierlichen Festakt das Herzstück des CAK durch Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee in Betrieb genommen. Ein hochauflösendes 3-dimensionales Sekundär-Ionen-Massenspektrometrie-System (SIMS Analyse Cluster) steht nach Investitionen von rund 2 Millionen Euro aus EFRE- und Landesmitteln sowohl für Forschungseinrichtungen wie auch Industriekunden zu Verfügung, um ihre Wettbewerbsposition bei innovativen Werkstoff- und Produktentwicklungen weiter auszubauen und zu festigen.