Hybridaufgebaute Kraftsensoren bestehen aus einem Federkörper und entsprechenden Dehnmessstreifen (DMS), welche zu einer Messbrücke verschaltet sind. Das CiS Forschungsinstitut verwendet für solche Kraftsensorsysteme piezoresistive, miniaturisierte Dehnungssensoren aus Silizium (Si-DMS) mit bereits integrierter Vollbrücke. Als Fügetechnik der Wahl kommt das Glaslot-Bonden zum Einsatz.
Für den Aufbau von komplexen Kraftaufnehmern, welche die Kraft in zwei oder drei Richtungen bestimmen, sind 90° zueinander liegende Si-DMS auf den Federkörper zu fügen. Die Schwierigkeit dieses Aufbaus liegt in der Montage der Si-DMS auf der waagerechten Fläche, ohne dass sich der bereits auf der senkrechten Fläche geglaste Si-DMS verschiebt oder gar löst. Wegen der extrem kleinen Masse und der im Vergleich dazu großen Oberfläche reicht die Oberflächenspannung aus, die Si-DMS auch im flüssigen Glaslot korrekt an der senkrechten Seite zu halten.
Damit ist ein miniaturisierter Aufbau von komplexen Kraftsensoren möglich, die in 3D-Kraftaufnehmern oder Drehmomentsensoren eingesetzt werden. Außerdem erreichen solche Sensorsysteme eine höhere Langzeitstabilität und weisen eine höhere Beständigkeit unter Temperaturbelastung sowie unter Feuchteeinfluss gegenüber Systemen gefügt mit polymerbasierten Klebstoffen auf.